Namen sind Schall und Rauch

Es ist der erste Freitag im Mai, als Kaspar Rybak und Christian Rocker auf der Existenzgründer-Messe in Nürnberg ihre Agentur vorstellen. Schwarze T-Shirts, schwarze Laken, darauf ein weißer Spaten mit stilisierten Haifischzähnen: Spatenhai steht für Text und Idee — und ist ein Anagramm zu Phantasie. Ein halbes Jahr später sind die beiden Kreativen Namensgeber für dieses Magazin.

Von Kaspar Rybak

Namen sind Schall und Rauch. Diese Behauptung zeigt sich hervorragend am Beispiel des am besten notierten Unternehmens der Welt: Apfel. Aber ist das wirklich so? Ist der Name Apple so willkürlich, so beliebig, so dahin geklatscht?

Apple wurde 1976 gegründet. In einem Wettbewerbsumfeld von traditionsreichen Schwergewichten mit ebenso schwerfälligen Namen, wie IBM oder Xerox. Kryptisch, unverständlich, unnahbar. Dass sich dann ein Computerhersteller nach Obst benennt, war zu dieser Zeit genau das, wofür Apple seit Jahren steht: eine Revolution. Der Name ist so simpel, wie genial. Er steht für Frische, Zugänglichkeit und das Unwiderstehliche – und wie die Börse zeigt, für die beste Marke der Welt.

Namen sind nicht Schall und Rauch. Namen vermitteln dem Rezipienten den ersten so entscheidenden Eindruck und transportieren optimaler Weise die Leitidee des Benannten. Sie müssen leicht auszusprechen sein, über Prägnanz verfügen und etwas auslösen – so wie RockeSeller. Sie schmunzeln? Freut uns. RockeSeller ist der Name eines Magazins für Vertriebsleiter und Geschäftsführer. Ein Magazin, das nicht noch ein weiteres gähnendes Vertriebsblättchen darstellt, sondern anders ist. Besser. Ein Magazin, das echte Inhalte transportiert. Das überzeugt. Das immer eines fokussiert: Erfolg. Und genau das muss sich bereits im Namen widerspiegeln.

Aber wie entsteht ein solcher Name?
Bevor es an die eigentliche Namensfindung geht, präzisieren wir zunächst einmal  die Vorgaben. Natürlich werden auch die Zielgruppe, der Absender und das Konkurrenzumfeld näher betrachtet. Aus der Analyse ergeben sich verschiedene Brainstorming-Routen, die schließlich den Startschuss für die Namensentwicklung darstellen und am Ende bis zu 250 Namensvorschläge liefern. Der Kreativprozess selbst lässt sich nur schwer in Worte fassen – wir werden es trotzdem versuchen.

Die zündende Frage war: Was macht einen Vertriebsleiter aus? Organisation, Erfolg, Führungsqualitäten. Er ist ein Manager, ein Optimierer. Einer, der keinen Stillstand kennt. Der weiterdenkt. Der immer eines im Blick hat: den Auftrag. Auch in seiner Position als Vertriebsleiter ist und bleibt er ein Verkäufer. Ein Top-Seller. Einer, wie Steve Jobs. Bill Gates. David Ogilvy. John D. Rockefeller. Rockefeller. Seller. RockeSeller.
RockeSeller. Das Magazin für Vertriebs-leiter und Geschäftsführer.

Kaspar Rybak
war nach Medien-Studium in Passau bei KW43 Branddesign, einer Unit von Grey Worldwide – ehe er 2011 mit Christian Rocker die Agentur spatenhai gründete.

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